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21.09.2015

Slevogt im „Ochsen“ und Gendarmen in der Isetta

t Arbeitskreis Altes Klingenmünster gibt Broschüre heraus: Einblicke in vergangene Zeiten

Was hat Max Slevogt dem Gasthaus „Ochsen“ ins Gästebuch gezeichnet und geschrieben? Wie ist der Ursprung der heutigen Keysermühle? Und was hat der Glockenfriedhof, der in der Nachkriegszeit in Hamburg existierte, mit Klingenmünster zu tun? Geschichten aus der Geschichte, Kurioses und Interessantes bietet eine Broschüre, die der Arbeitskreis „Altes Klingenmünster“, eine Gruppe der Zukunftsinitiative Minschder, zusammengestellt hat. Das 50 Seiten starke Heft mit dem Titel „Klingenmünster – Einblick in vergangene Zeiten“, das am Vorweihnachtlichen Erlebnistag am Samstag, dem 21. November, zum ersten Mal verkauft wird, versammelt Zeitdokumente, Bilder und Erinnerungen aus unterschiedlichen Epochen.

r Im Kapitel „Ein fast normales Richtfest“ wird zum Beispiel über den Neubau der protestantischen Kirche im Jahr 1958 berichtet. Ein anderer Text geht der wechselvollen Geschichte der Klingenmünsterer Klostermühle nach – heute das Hotelrestaurant Stiftsgut Keysermühle. Der Mühlbach und das Postamt der Gemeinde  sind weitere Themen, die aus historischer Sicht beleuchtet werden. Im Postamt befand sich übrigens auch die Gendarmeriestation. Ein altes Foto beweist, dass die wackeren Polizisten in den fünfziger Jahren mit einer Isetta unterwegs waren; das winzige Auto war ihr erster Dienstwagen.

Zum Schmunzeln lädt auch eine besondere Erinnerung an Max Slevogt ein: Der berühmte Maler kehrte gern im „Ochsen“ ein und schmückte dort das Gästebuch mit lustigen Skizzen und humorvollen Texten. Der Arbeitskreis hat dieses Schmankerl wiederentdeckt – nach vielen Jahrzehnten.

Wie die Klingenmünsterer das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebten, wird im letzten Kapitel geschildert. Der Arbeitskreis hat mehrere ältere Mitbürger dazu interviewt und auch einen Film von dieser interessanten Zeitzeugenbefragung hergestellt: „Als die Amerikaner nach Klingenmünster kamen – 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs“.

r Autoren der Broschüre, die durch Sponsoren vorfinanziert wurde, sind Erich Laux, Ralf Litty, Jürgen Müsel und Eva Wagner-Seifert. Dazu beigetragen haben auch zahlreiche Bürger von Klingenmünster, die dem Arbeitskreis Bilder, andere Zeitdokumente und vor allem Informationen aus früheren Zeiten gegeben haben. Die Freizeithistoriker haben aus rund 570 alten Fotos, die sie erhalten haben, eine Bilderschau zusammengestellt.  „Das Interesse unserer Arbeitsgruppe ist es, alte Dorfansichten und in Vergessenheit geratene Geschichten für kommende Generationen festzuhalten“, heißt es im Vorwort des Hefts.

Information

Mit einem Informations- und Verkaufsstand ist der Arbeitskreis Altes Klingenmünster am 21. November von 15 bis 21 Uhr vor der Remise im Stiftsgut Keysermühle präsent. Dort können die Broschüre „Einblicke in vergangene Zeiten“ sowie  die DVDs „Als die Amerikaner nach Klingenmünster kamen“ und „Klingenmünster 1957“ jeweils zum Preis von 6 Euro erworben werden. In der Remise wird der Film vom Weltkriegsende um 16.30 und 19 Uhr gezeigt. „Klingenmünster 1957“ ist um 15 und 18 Uhr zu sehen, die historische Bilderschau um 16, 17.30 und 20 Uhr.

Rita Reich